Nach dem Gesetz muss jedes vermarktete kosmetische Mittel für die Gesundheit der Verbraucher sicher sein. Ob dies tatsächlich der Fall ist, wird von einem Experten für die Sicherheitsbewertung beurteilt. Dieser ist eine Person, die im Besitz eines Diploms oder eines anderen Nachweises formaler Qualifikationen ist, der nach Abschluss eines theoretischen und praktischen Hochschulstudiengangs in Pharmazie, Toxikologie, Medizin oder einem ähnlichen Fach oder eines von einem Mitgliedstaat als gleichwertig anerkannten Studiengangs erteilt worden ist (Artikel 10, Verordnung (EG) Nr. 1223/2009).

Eine Bewertung der Verwendungssicherheit von Kosmetika, oder Risikobewertung, ist eine Bewertung der Wahrscheinlichkeit negativer Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Der Sicherheitsbewerter analysiert die Eigenschaften des Kosmetikums als Ganzes und dessen einzelne Bestandteile.

Die Risikobewertung von Kosmetika besteht in der Regel aus 4 Schritten:

1. Gefahrenidentifizierung – Feststellung, ob und wie eine Substanz toxisch sein kann,
2. Gefahrencharakterisierung – Bewertung der Dosis-Wirkungs-Beziehung. Wenn eine Substanz ein Risiko darstellt, besteht dieser Schritt in einer Suche nach einer bestimmten Dosis der Substanz, bei der keine schädlichen Auswirkungen auftreten,
3. Expositionsschätzung und -bewertung – Bewertung der Substanzmenge, der die Verbraucher bei der Anwendung eines kosmetischen Mittels ausgesetzt sind,
4. Risikocharakterisierung – Schätzung der sogenannten Sicherheitsmarge.

Das letzte Element der Sicherheitsbewertung ist das sogenannte Risikomanagement. Besteht ein Gesundheitsrisiko, so kann es durch entsprechende Verwendungsbedingungen oder besondere Vorsichtsmaßnahmen verringert werden, indem z. B. eine kurze Hautkontaktzeit eingehalten wird, das Produkt nicht im Augenbereich verwendet wird, es nur von Fachleuten verwendet werden darf, vor der Verwendung ein Allergietest durchgeführt werden muss oder nach der Verwendung ein UV-Schutz empfohlen wird. Auch die Angabe der Zusammensetzung auf dem Produktetikett ist Teil des Risikomanagements, so dass ein Allergiker auf die Verwendung des Produkts verzichten kann, wenn es bestimmte Allergene enthält, die für ihn spezifisch sind.